Unser Logistikpartner, das Teilezentrum West in Salzburg, betreibt seit einiger Zeit zwei vollelektrische Ford Transit Kastenwagen. Müssen die ja fast, die können ja keine Juice Booster 2 mit einem Diesel durch´s Land fahren... 😁Beladen werden die Fahrzeuge fast immer mit der maximal zulässigen Nutzlast von knapp einer Tonne und die Tagestouren betragen im Durchschnitt rund 400 Kilometer. Die Redaktion von www.kaufdeinewallbox.at war bei einer 330 Kilometer Tour von Salzburg nach Kärnten dabei und der Chef vom Teilezentrum West, Stefan, erzählte uns dann auch noch ein paar interessante Dinge rund um die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge...
Wir wissen sehr gut, dass es bei Berichten rund um die Elektromobilität fast immer um die Reichweite geht. Spätestens in den Kommentaren am Ende eines Artikels. Unabhängig davon ob diese positiv oder negativ ausfallen. Darum gleich vorweg: Uns geht es in diesem Beitrag nicht darum "wie weit kommst du mit dem neuen E-Transit mit einer Akkuladung", sondern darum, wie ist die "Usability". Und jetzt viel Freude beim lesen...
Die Strecke
Gestartet sind wir am frühen Vormittag in der Salzburger Alpenstraße mit einem voll geladenen Akku und einer prognostizierten Reichweite von 250 Kilometer. Die Strecke führte uns über die A10 Tauernautobahn durch den Tennengau, den Pongau, den Lungau und über Spittal bis nach Steinfeld im schönen Kärnten. Gesamte Distanz der ersten Etappe waren in Summe 160 Kilometer. Beladen war das Fahrzeug mit circa 700 Kilogramm in Form von Kompletträder die für das Autohaus Filzmaier in Steinfeld bestimmt waren.
Und wenn Ihr in Kärnten zuhause seid, einen E-Transit oder einen Juice Booster 2 kaufen wollt: Wir können das Autohaus Filzmaier nur empfehlen. Der Chef, Karl-Heinz, hat immer was elektrifiziertes am Hof stehen und den Juice Booster 2 könnt ihr Euch auch ansehen und ausprobieren. Hier eine Impression vom Autohaus und natürlich Karl-Heinz... 😀
Der E-Transit im Einsatz auf längeren Strecken
Nach Ankunft in Steinfeld in Kärnten beim Autohaus Filzmaier zeigte uns der Bordcomputer eine verbleibende Reichweite von 95 Kilometern an. Addieren wir nun die zurückgelegte Strecke von 160 Kilometer, stellen wir folgendes fest: Das Auto lügt nicht... 😊 Exakt die bei Abfahrt angezeigte Reichweite. Obwohl die Topographie von Salzburg bis nach Kärnten nicht gerade "E-Auto freundlich" ist... Es geht eigentlich immer Bergauf. Zumindest bis in den Lungau. Aber wer bergauf fährt, muss ja irgendwann auch wieder runter. Gleicht sich also irgendwie eh wieder aus. 😉
Da der E-Transit nur schnell entladen wurde und wir uns danach gleich wieder auf den Rückweg machten, wurde vor Ort nicht angesteckt beziehungsweise geladen. Obwohl im Fahrzeug immer ein Juice Booster 2 an Bord ist. Stefan, der Chef vom Teilezentrum West, erklärt uns, dass dieser aber nur verwendet wird, wenn nach dem Entladen gleich die Mittagspause folgt. So werden in circa 90 Minuten Stehzeit ungefähr 17 KW nachgeladen. Das entspricht in Etwa einer gewonnenen Reichweite von 50-60 Kilometern beim E-Transit.
Aus unserer Sicht macht das wirklich Sinn. Entweder ich schaffe es dann wieder ohne zu laden zurück in den Betrieb, oder es wird unterwegs nur kurz nachgeladen.
Stefan ergänzt: "Wir laden auf der Strecke nur was unbedingt sein muss, denn wir verfügen am Standort in Salzburg über eine 300 Kilowatt PV Anlage und wollen so viel selbst erzeugten Strom laden wir nur möglich. Somit sind wir wirtschaftlich TOP aufgestellt und das Fahrzeug amortisiert sich viel schneller."
Der Rückweg und das Laden
Mit circa 35% Akkustand ging's zurück Richtung Salzburg. Gefahren wurde die selbe Strecke, nur halt umgekehrt. Da die verbleibende Reichweite von 95 Kilometer nicht reicht um zurück in den Betrieb zu kommen, wurde nach 40 Kilometern, bei Ionity in Eisentratten, nachgeladen.
Zwar unbeladen, aber aufgrund der durchaus sportlich/ambitionierten Fahrweise (Wir wussten ja dass wir gleich laden werden...😀), kamen wir mit 6% Rest im Akku bei Ionity in Eisentratten an. Wir wären also noch circa 15-20 Kilometer gekommen. Wenn wir so uneffizient weitergefahren wären...
Und entgegen der Vorgabe von Stefan, nur das nötigste Unterwegs zu laden, haben wir bis 80% aufgeladen. Wir wollten nämlich wissen wie schnell das Ding wieder halbwegs voll ist, wie lange das wohl dauert und wie lädt der E-Transit bei 80% Akkustand weiter?
Nun, wir waren durchaus überrascht: Von 6% auf 80% in exakt 40 Minuten und wenn man anstelle zu warten auch noch etwas essen gehen würde, was ja gut und gerne dann eine Stunde dauern würde, würde der E-Transit mit 35 KW pro Stunde weitermachen und wäre somit nach dem Essen wohl wieder voll... 👍🏼
Der Vollständigkeit halber und um Stefan zu beruhigen: Um zurück nach Salzburg zu kommen und den grünen PV-Strom anzapfen zu können hätte ein Ladestopp von 30 Minuten gereicht.
Fazit
Wir denken es ist uns mit diesem Artikel gelungen aufzuzeigen, dass es auch mit elektrifizierten Nutzfahrzeugen möglich ist die betrieblichen Anforderungen abzudecken. Allerdings müssen wir an dieser Stelle auch anmerken, dass ein E-Nutzfahrzeug (noch) nicht für jeden Einsatzzweck optimal geeignet ist. Für viele, aber eben nicht für jeden.
Ein Logistiker, der viele Zustellungen über größere Distanzen pro Tag hat, würde durch das zwingende Laden wohl zu viel Zeit verlieren um sein Business am laufen zu halten. Im Gegenzug dazu ist ein E-Nutzfahrzeug für Betriebe wie das Teilezentrum West ideal. Hier wird pro Tag und Fahrzeug eine Tour mit maximal zwei Empfängern im Radios von 200 Kilometern durchgeführt. Somit stellt das Laden am Rückweg keinen nennenswerten Ausfall dar.
Aber auch für Paketzustellungen im Urbanen, sowie an diesen angrenzenden ländlichen Teil, sehen wir unglaublich viel Potenzial für E-Nutzfahrzeuge. Aufgrund der kurzen Wege erhöht sich hier sogar die erzielbare Reichweite und selten werden hier Strecken von 300 Kilometer pro Tag zurückgelegt. Quasi viele Stopps, wenig Strecke. Dadurch kann dann auch fast immer im Betrieb geladen werden und das Fahrzeug rechnet sich sehr schnell.
Ganz viel Potenzial sehen wir auch für Handwerker die One-Way Strecken von 200-240 Kilometer zu einer Baustelle haben. Eine Strecke geht sich locker aus und vor Ort wird mit dem Juice Booster 2 mit 11KW geladen. Und nach Feierabend geht es vollgeladen wieder zurück. Und ganz ehrlich, welche Baustelle hat keinen Starkstrom? ⚡️⚡️
Uns persönlich gefällt die Sache sehr gut und wir können jedem, der sich ein neues Nutzfahrzeug anschaffen möchte, nur empfehlen sich auch die elektrifizierten Versionen zumindest mal anzusehen und sich darüber zu informieren. Sollte es dann passen, gut, falls nicht, ist ja auch nix passiert.
Und falls Ihr unter Umständen schon mit einem E-Nutzfahrzeug unterwegs seit, würden uns Eure Erfahrungen sehr interessieren. Nutzt bitte gerne die Kommentarfunktion von diesem Beitrag um uns Eure Erfahrungen mitzuteilen. Wir freuen uns auf Euch...
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